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Pater Willi Deselaers ist verstorben

12.03.2023

Unser Mitbruder, Willi Deselaers, ist am 12. März 2023 auf der Krankenstation in Knechtsteden verstorben.  Er stand im 65. Jahr seines Ordenslebens. Exequien und Beerdigung sind am Montag, den 20. März 2023, um 14.00 Uhr im Missionshaus Knechtsteden, 41540 Dormagen.

Durch einen Kaplan lernte Willi den Missionsorden der Spiritaner kennen

Unser verstorbener Mitbruder Willi Jakob Deselaers wurde am 6. August 1935 als Sohn der Eheleute Bernhard Deselaers und seiner Ehefrau Elisabeth, geborene Pieres, in Düsseldorf geboren. Ihm folgten noch zwei Brüder und eine Schwester. Der Vater war von Beruf Möbelschreiner. Zusammen mit seinen Geschwistern verbrachte Willi glückliche Kinderjahre im Elternhaus. Sein Vater wurde 1940 zum Militärdienst eingezogen. Wegen der zahlreichen Fliegerangriffe auf Düsseldorf zog die Mutter mit den Kindern 1943 in ein Eifeldorf nahe der luxemburgischen Grenze. Ein regelmäßiger Schulbesuch war nicht möglich; Willi musste bei einem Bauern arbeiten und auch das Vieh hüten. So verdiente er „sein Brot“. 1945, nach dem Ende des Krieges, besuchte Willi wieder die Volksschule in Düsseldorf.

1942 ging er zur ersten heiligen Kommunion und wurde Messdiener. In dieser Zeit äußerte er seinen Eltern gegenüber den Wunsch, Priester werden zu wollen. Die Eltern schickten ihn auf das Görres-Gymnasium in Düsseldorf. Nach Abschluss der Untertertia erfuhr Willi durch einen Kaplan von dem Missionsorden der Spiritaner in Knechtsteden und seiner Tätigkeit in den Missionsgebieten in Afrika und Südamerika. So meldete er sich 1952 bei den Spiritanern an, und wurde in die Missionsschule Broich aufgenommen. Nach zwei Jahren, 1954, wechselte er an das Heilig-Geist-Gymnasium in Menden, wo er 1957 das Abitur machte.

Im Jahr 1958 legte Willi in Heimbach die ersten Gelübde ab und studierte dann in Knechtsteden Philosophie und Theologie. Am 1. Mai 1957 empfing er durch Weihbischof Wilhelm Cleven das Sakrament der Priesterweihe. Die Ordensleitung schickte P. Deselaers aushilfsweise als Subpräfekt des Internates nach Broich bis 1966 und danach nach Menden mit der gleichen Aufgabe.

Ein sorgfältiger Arbeiter und gestrenger Buchführer

Ab 1970 wurde P. Deselaers in die Finanzverwaltung der Spiritaner versetzt – eine Aufgabe, die er, wenn auch in unterschiedlichen Positionen, bis zum Ende seines aktiven Lebens beibehalten sollte. Zunächst wurde er Mitarbeiter im Knechtstedener Ökonomat. Vom Provinzial erhielt er 1982 dann die Ernennung zum Assistenten des Provinzprokurators im Provinzialat in Köln bzw. nach dessen Verlegung, ab 1995, in Knechtsteden. Dort trat P. Deselaers, im Alter von 72 Jahren, 2007, von seiner Aufgabe als Leiter des Rechnungswesens der deutschen Provinz zurück. Auch seine Arbeit als Seelsorger im Augustinushaus Dormagen legte P. Deselaers erst im hohen Alter nieder.

Deselaers war ein sorgfältiger Arbeiter und gestrenger Buchführer über die Einnahmen und Ausgaben der deutschen Provinz; eine Eigenschaft, die der Provinzleitung und seinen Mitbrüdern besonders Mitte der 1990ger Jahre, sehr zugute kommt, als P. Deselaers das Seine tat, die in Schieflage geratene deutsche Provinz wieder auf sicheren Kurs zu bringen.

Pater Willi erfüllte seine Aufgaben in einer bestimmten, ihm eigenen Art und Weise

Seit 1970 ununterbrochen in Knechtsteden ansässig wurde P. Deselaers bis Mitte der 1990ger Jahre gleichsam Chronist des Missionshauses. Als engagierter Fotograf dokumentierte P. Deselaers alle Ereignisse in Knechtsteden. In liebevoll zusammengestellten, kommentierten und graphisch gestalteten Fotoalben wurde die zeitgenössische Geschichte des Missionshauses lebendig. Als diese Alben allesamt und unter ungeklärten Umständen verschwinden, setzte P. Deselaers diese Aufgabe nicht weiter fort. Er konzentriert sich vielmehr auf das Zeichnen. Vor allem seine zum Teil kolorierten Federzeichnungen sind von verblüffender Qualität.

Außerdem widmete P. Deselaers viel Zeit der Zusammenstellung von Briefmarken zum Verkauf für die Missionsarbeit. Im Laufe der Jahrzehnte hatte diese Aufgabe, die Hobby und Dienst zugleich war, P. Deselaers zu einem versierten Briefmarkenkenner gemacht und viel Geld für die Missionsarbeit eingebracht.

Deselaers reiste gerne und nicht selten auf ungewöhnliche Art und Weise, wie etwa in Schlafbussen, an entlegene Stellen vor allem Europas. Auf einer Studienreise besuchte er Kamerun und Südafrika. Seine letzte längere Reise nach Übersee führte ihn nach Brasilien, wo er einen Herzinfarkt erlitt, der 2006 und 2011 eine Operation notwendig machte. Seine Gesundheit wurde zudem durch Diabetes beeinträchtigt. Vor allem durch lange tägliche Spaziergänge versuchte P. Deselaers seine Gesundheit zu stabilisieren.

Deselaers war ein Ordensmann, der seine Aufgaben stets in einer bestimmten, ihm eigenen Art und Weise erfüllte. Vor allem, wenn es ihm „um die Sache ging“, konnte er oft laut und polternd werden; aber es lag ihm fern, viel Aufhebens, um sich und seine Arbeit zu machen.

In seinen letzten Monaten erkrankte P. Deselaers schwer und erlag am Mittag des 12. März 2023 seinen Leiden auf der Krankenstation in Knechtsteden.

Autor: P. Heinz Ropertz, CSSp und Belinda Peters

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