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Oster-und-Pfingstbotschaft des Provinzials

31.05.2023

Zweifeln und Hoffnung

Unser Leben ist oft geprägt von zwei Extremen: Zweifeln und Hoffnung. 

"Gott lässt uns nicht allein!"

Die Apostel Jesu waren nach seinem Tod im Zweifel. Sie konnten nicht verstehen, dass ihr Held, der Erlöser, den sie so sehnsüchtig erwartet hatten, wie ein Dieb starb. Sie waren verzweifelt, hatten alle Hoffnung verloren und versteckten sich sogar aus Angst. Die Auferstehung Jesu brachte für sie die Wende: Sie wurden wieder zuversichtlich und mutig. Diese Hoffnung und dieser Mut veränderten sie völlig. Sie waren sogar bereit, in den Tod zu gehen, weil sie davon überzeugt waren, dass Jesus lebt. Er hat den Tod besiegt.

Wir selbst sind manchmal im Zweifel oder sogar verzweifelt, wenn wir den Tod von Menschen, denen wir nahestehen erleben. Meine Gedanken gehen dabei vor allem zu unseren Mitbrüdern, die dieses Jahr bereits gestorben sind. Manchmal kommen da Zweifel und die Angst auf, wie wir Spiritaner unseren Auftrag in Deutschland weiterführen können, wenn unsere Zahl immer geringer wird. Dann ist es gut sich zu erinnern, dass Jesus nicht nur die Botschaft von der Vollendung in Gott brachte. Ein großes Anliegen Jesu war es, in seiner Verkündigung auch eine Art „Umkehrbewegung“ aufzuzeigen: Das Reich Gottes kommt zu Euch, ja, es ist schon da! Wir brauchen keine Angst zu haben.

In der Feier der Eucharistie verbinden sich Himmel und Erde miteinander, ein gleichsam himmlisches und irdisches Geschehen! Wir nehmen vorweg, was im Himmel geschieht, und feiern im Bewusstsein seiner Gegenwart. Gott ist zugegen im Wort und Sakrament, im verborgenen Zeichen. Er lässt uns nicht allein.

"... Grund, allen Zweifeln zum Trotz immer zu hoffen"

Das Pfingstfest wird uns dann das Kommen Gottes in diese Welt wieder neu bewusst machen. Der Geist Gottes im Himmel will auf der Erde unter uns Menschen Wohnung nehmen. So gibt es eine Verbindung zwischen Himmel und Erde, die nicht nur in eine Richtung, nämlich auf Gott zugeht; vielmehr gibt es auch die Gegenbewegung, das Kommen Gottes zu uns.

Der Heilige Geist ist wesentlich für uns Christen. Er ist die Kraft Gottes, die in uns wohnt, die Liebe, die ausgegossen ist in unsere Herzen, er ist es, der in uns betet; und er ist die Gabe Gottes, die uns zu einer „Gemeinschaft in Christus“ verbindet.

Durch die Sendung des Geistes ist die Zusage Jesu wahr geworden: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Auch wenn der Heilige Geist selbst nicht sichtbar ist, er ist erkennbar an sichtbaren Zeichen, und er wird sichtbar durch sein Wirken. Darauf dürfen wir vertrauen und Gottes Zusage ermöglicht es uns, allen Zweifeln zum Trotz immer auch zu hoffen. 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen gesegnete Ostertage und ein geistvolles Pfingstfest. 

Autor: P. Innocent Izunwanne, CSSp, Provinzial

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