13.01.2023
Mit dem Fest der Taufe Jesu haben wir am vergangenen Sonntag den weihnachtlichen Festkreis beschlossen und sind eingetreten in den Jahreskreis. Im heutigen Evangelium klingt das Geschehen des letzten Sonntags, die Taufe Jesu im Jordan durch Johannes noch einmal nach.
„Jesus kam von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen“ (Mt 3,13). So begann das Evangelium nach Matthäus am vergangenen Sonntag. Und das heutige Evangelium nach Johannes knüpft genau daran an: „In jener Zeit sah Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen…“ (Joh 1,29).
Und als Johannes Jesus auf sich zukommen sah, da erinnerte er sich an das, was geschah, als er Jesus im Jordan getauft hatte: „Da öffnete sich der Himmel und Jesus sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3, 16-17). Dieses Folgenreiche Geschehen ruft uns der Täufer heute noch einmal in Erinnerung. Er bezeugt: „Ich (Johannes) sah, dass der Geist Gottes vom Himmel herabkam, wie eine Taube und auf ihm (Jesus) blieb. … Ich habe es gesehen und bezeuge: Dieser ist der Sohn Gottes!“ (Joh 1, 33-34).
Das Evangelium des heutigen Sonntags will uns einladen, zurückzuschauen, uns zu erinnern an die eigene Taufe und an all das Wunderbare, das sich seither in unserem Leben ereignet hat; wie der Geist Gottes auf uns und in unseren Herzen ruht, aus uns heraus wirkt in diese Welt hinein. Wir dürfen uns daran erinnern, wie oft wir schon erfahren und gespürt haben, dass wir Gottes geliebte Kinder sind und dass er mit uns durch dick und dünn, durch Licht und Dunkel geht.
Johannes der Täufer richtet unseren Blick aber auch nach vorn. Als er Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Joh 1, 29). Ein Satz, den wir in jeder heiligen Messe hören, wenn wir zum Tisch des Herrn, zum Empfang der Kommunion eingeladen werden. Diese Worte erinnern uns daran, was Jesus noch vor sich hat, was wir aber dennoch bereits gläubig feiern: Leiden, Tod und Auferstehung – neues Leben.
Weihnachten ist vorbei, Ostern beginnt. Oder besser ausgedrückt: Weihnachten und Ostern greifen ineinander über. Das hat uns schon das Gedächtnis an den ersten Märtyrer Stephanus am zweiten Weihnachtstag vor Augen geführt.
Gehen wir also in der Kraft des Geistes, der in der Taufe in uns eingegossen wurde, als mit weihnachtlicher Freude erfüllte Menschen unseren Weg durch Licht und Dunkel, durch Höhen und Tiefen weiter, Ostern, der (unserer) Vollendung entgegen.
Autor: P. Michael Wegner CSSp
Immer aktuell informiert mit unserem Spiritaner-Newsletter
zur Newsletter-Anmeldung...