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Impuls zum Sonntag der Barmherzigkeit 2023

14.04.2023

Von der göttlichen Barmherzigkeit zeugt auch das heutige Evangelium. Thomas hat seine Zweifel an der Wahrheit über die Auferstehung. Aber Jesus macht ihm diese Zweifel nicht zum Vorwurf. Er zeigt Barmherzigkeit, indem er zu Thomas sagt: „Streck deinen Finger aus hier sind meine Hände! 

"Gottes Barmherzigkeit mit den Menschen ist wie das Mitleid einer Mutter" - Papst Franziskus

Am Ende der Osteroktav steht der von Papst Johannes Paul II. im Jubiläumsjahr 2000 eingeführte Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit.

Barmherzigkeit ist auch der entscheidende Begriff im Denken und Handeln von Papst Franziskus. Barmherzigkeit hat sein ganzes priesterliches Leben und sein Amt als Erzbischof und Kardinal von Bournes Aires geprägt. Würde man sein Denken und Handeln mit einem Wort zusammenfassen, dann mit diesem: „Barmherzigkeit!“ Es taucht auch in seinem Bischofs- und Papstwappen auf: „Miserando“, der Herr erbarmte sich. „Lassen wir uns von der Liebe Gottes überfluten. Dies ist die große Zeit der Barmherzigkeit!“ So ruft Papst Franziskus uns zu, um uns Mut und Glaubensfreude zu schenken.

Das Werben von Papst Franziskus um Barmherzigkeit gilt nach außen wie nach innen, in die Kirche hinein: „Dieser Epochenwechsel, auch viele Probleme der Kirche, haben viele Verwundete hinterlassen. Und die Kirche ist Mutter: Sie muss hingehen und Verwundete pflegen, mit Barmherzigkeit. Wenn aber der Herr nicht müde wird zu verzeihen, haben wir keine andere Wahl als diese: barmherzig zu sein.“

In seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“ (über die Freude am Evangelium) sagt Papst Franziskus: „Barmherzigkeit, das ist eine so klare, so direkte, so einfache und vielsagende Botschaft, dass niemand das Recht hat, sie zu relativieren… Warum verkomplizieren, was so einfach ist? … Das gilt vor allem für die biblischen Ermahnungen, die mit großer Bestimmtheit zur Nächstenliebe, zum demütigen und großherzigen Dienst, zur Gerechtigkeit und zur Barmherzigkeit gegenüber dem Armen auffordert. Jesus hat uns mit seinen Worten und seinen Taten diesen Weg der Anerkennung des anderen gewiesen. Warum verdunkeln, was so klar ist? Sorgen wir uns darum, diesem leuchtenden Weg des Lebens und der Weisheit treu zu sein… Barmherzigkeit ist nicht nur ein Gefühl, sie ist eine Kraft, die Leben schenkt. Gottes Barmherzigkeit mit den Menschen ist wie das Mitleid einer Mutter und Jesus ist die Barmherzigkeit in Person. Die Freude Gottes ist die Vergebung – die Barmherzigkeit. Das ist das Zentrum des Evangeliums“ (Nr. 194).

"Jesus zeigt Barmherzigkeit."

Von der göttlichen Barmherzigkeit zeugt auch das heutige Evangelium. Thomas hat seine Zweifel an der Wahrheit über die Auferstehung. Aber Jesus macht ihm diese Zweifel nicht zum Vorwurf. Er erkennt, dass diese Zweifel notwendig sind, um den Glauben des „Zweiflers“ zu stärken. Jesus zeigt Barmherzigkeit, indem er zu Thomas sagt: „Streck deinen Finger aus hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ Und die Antwort auf diese Barmherzigkeit Jesu ist das Glaubensbekenntnis des Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“ Ein Glaubensbekenntnis, das nur aus einer tiefen Herzenserkenntnis heraus ausgesprochen werden kann, aus dem Vertrauen an die Barmherzigkeit Gottes.

„In meinem Leben habe ich viele Male das barmherzige Antlitz Gottes, seine Geduld gesehen“, bekennt Papst Franziskus. „Bei vielen Menschen habe ich auch den Mut beobachtet, wie der ungläubige Thomas in die Wunden Jesu hineinzufassen und ihm zu sagen: Herr, da bin ich, nimm meine Armut an, verbirg meine Sünde, meine Zweifel, meine menschliche Schwachheit in deinen Wunden, wasche sie rein mit deinem Blut. Stärke mich, lass mich immer wieder neu deine Barmherzigkeit erfahren und sie leben.“

Das soll auch unsere Bitte am heutigen Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit sein. Amen.

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp

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