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Impuls zum 22. Sonntag im Jahreskreis A

01.09.2023

Jesus bereitet seine Jünger – und damit auch uns – darauf vor, dass es nun ernst wird und was ihn und sie so alles erwartet in naher Zukunft. Er muss nach Jerusalem gehen. Sein Tod vollzieht sich in der Stadt, die schon viele Propheten auf dem Gewissen hat, a bildet Jesus keine Ausnahme. Er wird von den „gerechten Gesetzeslehrern“, den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verurteilt und durch sie vieles erleiden müssen. Er wird getötet werden!

Pater Michael Wegner, CSSp

Pater Michael Wegner, CSSp

Es ist wieder ein drastisches, um nicht zu sagen dramatisches Evangelium, das wir an diesem Sonntag hören. Jesus bereitet seine Jünger – und damit auch uns – darauf vor, dass es nun ernst wird und was ihn und sie so alles erwartet in naher Zukunft. Er muss nach Jerusalem gehen. Sein Tod vollzieht sich in der Stadt, die schon viele Propheten auf dem Gewissen hat, a bildet Jesus keine Ausnahme. Er wird von den „gerechten Gesetzeslehrern“, den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verurteilt und durch sie vieles erleiden müssen. Er wird getötet werden!

"Das darf doch niemals geschehen!"

Das ist schon ganz schön dicht, ganz schön dramatisch, ganz schön schockierend. Die Botschaft, dass Jesus am dritten Tag auferweckt wird, geht dabei scheinbar ganz unter. Ich kann die Reaktion des Petrus verstehen und seinen vermutlich entsetzten und rauen Ton gegenüber Jesus: „Das darf doch nicht wahr sein! Das ist doch nicht dein Ernst! Das darf doch niemals geschehen! Das ist doch sowas von ungerecht und unmöglich!“ So oder ähnlich reagieren wir doch auch, wenn Dinge sich anbahnen oder passieren, die unserer Meinung nach einfach nicht sein dürfen.

Und schroff, abweisend, weist Jeus dann den Simon Petrus zurück: „Du ärgerst mich! Du willst und kannst mich und das, was nun geschehen muss, nicht verstehen. Du denkst nur an dich und dein Lebensglück!“ Und er nennt Petrus sogar einen „Satan“ – einen der nur Böses denkt!

"Ist das nicht auch eine „Verurteilung“ Jesu meines Denkens und Handelns ...?

Da frage ich mich: Ist das nicht auch eine „Verurteilung“ Jesu meines Denkens und Handelns, meiner Reaktion in so mancher Lebenslage? Wie gehe ich mit Unrecht, Gewalt und Leid um als Christ, als einer, der Jesus vertraut? Wie gehe ich um mit dem „Ärgernis des Kreuzes“ von dem der Apostel Paulus spricht (1 Kor 1,23)?

All diese Fragen, die das Evangelium bei mir und in mir aufwühlt, lassen mich wieder einmal neu erkennen: Nachfolge, Christsein in der heutigen Welt und Zeit, mit all ihren oft rauen, gewaltigen und nicht nachvollziehbaren Herausforderungen, das ist kein gemütlicher Sonntagsspaziergang. Da braucht es Mut, Kraft, Vertrauen, Überzeugung, Rückgrat.

Da kommt mir das Lied von Huub Osterhuis in den Sinn: „Herr, unser Herr, wie bist du zugegen und wie unsagbar nah bei uns. Allzeit bist du um uns in Sorge, in deiner Liebe birgst du uns. Du bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann. Und in uns Menschen willst du wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan“ (GL 441, 1+4).

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp (Rektor der Basilika Knechtsteden)

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