03.03.2023
Jesus entdeckt im Gespräch mit Gott, dass er der Sohn Gottes ist und als solcher eine wichtige Mission hat, vor der er sich nicht drücken darf. Auch uns darf im Gebet aufgehen, wie wertvoll wir in den Augen Gottes sind, wie zutiefst angenommen und geliebt wir sind, und was uns Jesu zutraut, von uns fordert, ohne uns zu überfordern.
Auf dem Weg der österlichen Bußzeit bringt der zweite Fastensonntag einen Ortswechsel mit sich. Nachdem wir am vergangenen Sonntag Jesus in die Wüste gefolgt sind, steigen wir heute mit ihm auf einen Berg. Es ist ein radikaler Ortswechsel: aus der Tiefe der Wüste hinauf auf die Höhe Berges. Hier finden wir uns zusammen mit den Aposteln Petrus, Jakobus und Johannes, um bei der „Verklärung“ Jesu dabei zu sein. Seine Kleider wurden so weiß, wie sie kein Bleicher machen kann. Und zugleich erscheinen Elija und Mose, die stellvertretend für die Propheten und das Gesetz stehen. Petrus ist ganz benommen und will den Augenblick festhalten. Er will drei Hütten bauen.
Doch dann verhüllt eine dunkle Wolke das Geschehen und die Stimme des Vaters ist zu hören, die Jesus als seinen geliebten Sohn bezeichnet und zum Gehorsam gegenüber seinem Wort aufruft. Und beim Abstieg vom Berg lässt der Hinweis Jesu auf Tod und Auferstehung die Jünger ratlos und fragend zurück. Dieses Evangelium wirft auch bei uns viele Fragen auf, vor allem die, was dies Frohe Botschaft und auf dem Weg der österlichen Bußzeit sagen will?
Um eine Antwort zu finden, schauen wir zunächst auf Jesus. Er zieht sich auf den Berg zurück. Mit seinem Vater will er sich besprechen. Er will sich darüber klar werden, ob er den Weg Gottes weitergeht, denn der wird immer steiniger und jetzt sogar lebensgefährlich. Im Gebet kommen ihm Elija und Mose vor Augen, beide haben das Volk auf den einen Gott hingewiesen und aufgerufen, ihm treu zu sein. Beide haben den Weg Gottes gewählt und ihn durchgehalten. Im Gebet geht Jesus ein Licht auf: Nur dann wird seine Botschaft, die Botschaft vom Reich Gottes glaubwürdig sein, wenn er diesen Weg bis zum Ende weitergeht.
Schauen wir auch auf Petrus und seine Begleiter. Nach dem Aufstieg sind sie müde und schlafen ein. Doch dann werden sie hellwach. Sie erkennen: Dieser Jesus redet und handelt wie Mose und Elija. Ja, dieser Jesus ist mehr als ein Volksheld, er ist der Sohn Gottes! Auf ihn sollen sie hören, tun, was er ihnen sagt!
Jesus entdeckt im Gespräch mit Gott, dass er der Sohn Gottes ist und als solcher eine wichtige Mission hat, vor der er sich nicht drücken darf. Auch uns darf im Gebet aufgehen, wie wertvoll wir in den Augen Gottes sind, wie zutiefst angenommen und geliebt wir sind, und was uns Jesu zutraut, von uns fordert, ohne uns zu überfordern.
Wie Petrus und seine Begleiter will auch uns die Beziehung zu Jesus hellwach machen. In der „verklärten“ Begegnung mit ihm wird uns klar: Die Frohe Botschaft Jesu will weitergetragen werden, durch uns, im Alltag. Auch wir sind gerufen die Botschaft Jesu hellwach zu hören und zu leben. Er selbst hilft uns, die Zeichen der Zeit zu sehen, die Geister der Zeit zu unterscheiden und unseren Weg mutig und entschieden zu gehen.
„Was für die Augen des Leibes die Sonne ist, die wir sehen, ist Christus für die Augen des Herzens!“ Diese Worte des heiligen Augustinus können eine Verständnishilfe und ein Wegweiser durch die neue Woche der Fastenzeit für uns sein.
Autor: P. Michael Wegner, CSSp
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