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Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis A (30.07.2023)

28.07.2023

Stellen Sie sich einmal vor, Gott würde Ihnen ganz persönlich begegnen und Ihnen eine Bitte gewähren. Worum würden Sie Gott bitten, wenn Sie nur eine einzige Bitte an ihn richten dürften, die e erfüllen wird? Was würden Sie Gott fragen, wenn Sie ihm nur eine einzige Frage stellen könnten, und er sie beantwortet? Was würden Sie sagen, wenn Sie Gott nur ein einziges Wort sagen dürften? Das will schon gut überlegt sein.

Der junge König Salomo hat dieses persönliche Glück: der Herr selbst erscheint ihm im Traum und verspricht ihm, ihm einen persönlichen Wunsch zu erfüllen. Und das zu einem Zeitpunkt, da der junge König in seiner Amtsführung in eine Krise geraten ist: „Ich weiß weder aus noch ein“, so klagt er im Gebet, im Gespräch mit Gott. Ihm fehlt das Licht der Erkenntnis, wie es weitergehen soll und ihm fehlt auch ein ganzes Stück an Selbstvertrauen, und somit fehlt ihm eigentlich die Voraussetzung für das Regieren.

In dieser Krise hat sich der junge Salomo auf den Weg nach Gibeon gemacht, auf eine Wallfahrt zum Ort des Kultes und der Gottesverehrung. Und dort erscheint ihm der Herr im Traum und fordert ihn auf, sich etwas zu erbitten.

"Christus selbst ist die wertvolle Perle!"

Salomo bittet den Herrn nicht um den Tod seiner Feinde, er bittet nicht um Reichtum oder langes Leben. Er bittet um ein hörendes Herz., um einen wachen, aufmerksamen Geist und um kluge Tatkraft, um verständnisvolle Hellhörigkeit für den Anspruch Gottes und die Bedürfnisse des Volkes. Salomo bittet letztlich um ein sensibles Gewissen, das die Voraussetzung dafür ist, gerecht zu entscheiden und zu handeln. Der junge Salomo bittet um die Bereitschaft des hörenden Herzens und diese Bitte wird ihm erfüllt.

Die Bereitschaft des hörenden Herzens und der klaren Unterscheidung, die verlangt Jesus auch von seinen Jüngern und von uns: Die Achtsamkeit für das Wesen der Dinge. Auf diese macht Jesus aufmerksam im Gleichnis vom Schatz im Acker und von der wertvollen Perle.

Der Schatz im Acker, das ist er, Christus selbst. Das ist mein wahres Selbst. Ich muss in der Erde graben, im Schmutz meines Lebens, um das wahre Selbst zu finden.

Die wertvolle Perle ist er, Christus selbst. Wenn ich Christus in mir finde wie eine Perle in der Muschel, dann habe ich den wahren Reichtum gefunden, den inneren Reichtum meiner Seele, der mir Kraft, Ruhe und Selbstsicherheit schenkt.

"Gott ist unser aller persönlicher Glücksfall!"

Mit diesem Gleichnis lehrt Jesus aber auch noch etwas ganz anderes, sehr wichtiges und wesentliches: Gott spielt kein Versteckspiel mit uns, sondern er lässt sich finden. Manchmal kommen wir ihm zufällig auf die Spur, ein andermal müssen wir uns auf das abenteuerliche und gezielte Suchen einlassen. Eines allerdings ist unumstritten: Gott war nicht nur der persönliche Glücksfall des jungen Salomo, er ist unser aller persönlicher Glücksfall! Er lässt sich finden im gewöhnlichen Alltag und in unseren tiefsten Herzensangelegenheiten. Wir müssen nur den Mut haben, tief genug hineinzuhören.

Autor: P. Michael Wegner, CSSp

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