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Impuls zum 1. Fastensonntag A - 2023

24.02.2023

„Kehrt um zum Herrn von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!“ Diese eindringliche Mahnung hörten wir am Aschermittwoch, zu Beginn der Fastenzeit, aus dem Mund des Propheten Joel (2, 12-13a). „Herzzerreißend“ soll also unsere Vorbereitung auf das Osterfest sein!

40 Tage der Klärung und Läuterung

Dieser Aufruf, sich innerlich anrühren zu lassen, birgt die Absage an jede Form von Äußerlichkeit in sich. Unsere Bereitschaft zur Umkehr, zur Erneuerung, unser Fasten, Beten und Almosen braucht keine hervorstechenden Begleiteffekte, sie müssen von innen heraus, aus unserem Herzen aufstrahlen und spürbar werden. Und dazu müssen wir unser Herz, unser Inneres in dieser Fastenzeit einstimmen, es darauf vorbereiten.

Eine solche Zeit der Vorbereitung, der Klärung und Läuterung durchlebte auch Jesus in den 40 Tagen in der Wüste. 40 Tage sind eine lange Zeit, wenn ein Mensch um seine Zukunft ringt. Da kommen und gehen Gedanken und Ideen, da gärt es im Innern und es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Verstand und Herz; es kommt zu mancherlei Versuchungen.

Die drei Versuchungen Jesu

Die drei Versuchungen, mit denen Jesus in der Wüste konfrontiert wird und denen er widersteht, sind Versuchungen, die unsere elementarsten Grundbedürfnisse bettreffen. In der ersten Versuchung suggeriert der Versucher Jesus, aus Steinen Brot zu machen. Den Hunger stillen, essen, das ist ein elementares Lebensbedürfnis. Aber essen allein reicht nicht aus, um den Ur-Hunger zu stillen. Wir brauchen Liebe, Vertrauen und Glauben. Und dieser Glaube kommt vom Hören auf die Botschaft des Evangeliums. Vielleicht sollten wir dies in der Fastenzeit mit besonderer Aufmerksamkeit und Regelmäßigkeit tun.

Die zweite Versuchung zeigt auf, worin der Ur-Wunsch des Menschen besteht: „Hoch hinauf“, einen Namen zu haben, etwas zu gelten, Einfluss zu haben. Doch Macht allein reicht nicht aus, um den Ur-Wunsch zu erfüllen. Dazu brauchen wir mehr: Liebe, Vertrauen, Glaube und Gemeinschaft. Vielleicht sollten wir diese in der Fastenzeit ganz besonders pflegen.

„Spring, denn dein Fuß wird an keinen Stein stoßen!“ Mit dieser dritten Versuchung treibt es der Versucher auf die Spitze und fordert Jesus heraus, Gott auf die Probe zu stellen. Wir können Gott zu nichts zwingen. Rettung und Heil können wir nicht erfahren, indem wir Gott herausfordern, sondern allein durch Glauben und Vertrauen, so wie Jesus es uns vorgelebt hat und in den Worten zusammenfasst: „Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Vielleicht könnte das auch unser Leitmotiv in dieser Fastenzeit sein.

Aufmerksam das Wort Gottes hören und es im Herzen bewahren, Gemeinschaft und Zusammenhalt pflegen, Glauben und Vertrauen stärken, das sind praktikable, „herzzerreißende“, d. h. aus dem Herzen kommende und unsere Herzen erfüllende Vorsätze und Stärkungen, um den uns anlockenden Versuchungen zu widerstehen.

Autor: P. Michael Wegner, CSSp

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