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Impuls zum 8. Sonntag C

25.02.2022

"Sehend wird, wer sich an Jesus hält."

Auch wenn wir uns zu Karneval verkleiden, schminken, maskieren, wir bleiben doch immer so, wie wir sind. Vor Gott und vor uns selbst können wir uns nicht verstecken. Wir können zwar die Augen verschließen, träumen, „blinde Kuh“ spielen, aber wir können der Wirklichkeit und uns selbst nicht entfliehen. Das will uns Jesus auch heute wieder vor Augen führen.

 

Trotz Corona, trotz des Krieges in der Ukraine, trotz vieler nahezu untragbarer Situationen und Missstände: Auch in diesem Jahr begegnen uns in den närrischen Tagen die Jecken, die Verkleideten, die Maskierten, die in diesen Tagen in eine andere Rolle schlüpfen, um die Sorgen und den Alltag zu vergessen, um ausgelassen und fröhlich zu sein.

 

Auch wenn wir uns zu Karneval verkleiden, schminken, maskieren, wir bleiben doch immer so, wie wir sind. Vor Gott und vor uns selbst können wir uns nicht verstecken. Wir können zwar die Augen verschließen, träumen, „blinde Kuh“ spielen, aber wir können der Wirklichkeit und uns selbst nicht entfliehen. Das will uns Jesus auch heute wieder vor Augen führen.

Der Blinde, der einen Blinden führt; der Balken im Auge; der Baum, den man an seinen Früchten erkennt: Diese drei Bilder erschließen eine ganze Menge davon, wie Jesus sich das Verhältnis zwischen Mensch und Gott und zwischen Mensch und Mensch idealerweise vorstellt.

Alle drei Bilder hängen eng zusammen: Es geht darum, mit Blindheit geschlagen zu sein, nicht richtig sehen – erkennen zu können bzw. zu wollen, falsch zu urteilen und zu verurteilen, Eine Gefahr, in der wir tagtäglich stehen. Und noch größer ist die Gefahr, dass wir es selbst gar nicht mehr sehen und wahrnehmen.

Dazu liefert uns das heutige Evangelium ein Rezept: Sehend wird, wer sich an Jesus hält. Wer bei ihm in die Schule geht und von ihm lernt, der vertraut sich einem sehenden Führer an, geht nicht in die Irre und tappt nicht in die Falle. Ja, der selbst ist in der Lage, andere zu führen.

Sich im eigenen Gewissen prüfen und bessern...

Und noch eines ist wichtig: Um den richtigen Durchblick zu haben, tut es Not, zuerst auf sich selbst zu schauen. Bei anderen machen wir schnell deren Fehler aus und übersehen dabei unsere eigenen. Sich im eigenen Gewissen zu prüfen und zu bessern, ist der erste und wichtigste Schritt zum besseren Sehen, zum besseren Miteinander.

Die Blinde, der einen Blinden führt; der Balken im Auge; der Baum, an dem man seine Früchte erkennt; eines haben diese drei Bilder gemeinsam: Sie ermahnen uns, reflektierte Menschen zu sein, uns immer wieder bewusst zu machen, welche Einstellungen uns prägen. Diese drei Bilder halten uns den Spiegel vor und weisen uns auf uns selbst zurück: Wie spreche ich zu / über andere Menschen? Mit welchen Worten spreche ich / bete ich zu Gott? Wie übe ich Kritik und wie gehe ich damit um? Gestehe ich mir ein, selbst ein Lernender zu sein? Wie bewegt mich das Schicksal der Menschen in Kriegs- und Notsituationen?

Es schadet nicht, sich täglich in diesem Spiegel zu betrachten. Es hilft uns dabei, uns nicht über die Karnevalszeit hinaus selbst zum Narren zu machen.

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp

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