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Impuls zum 3. Fastensonntag C

18.03.2022

"Gott räumt uns in seiner Barmherzigkeit Zeit ein zur Umkehr!"

Gott räumt uns in seiner Barmherzigkeit Zeit ein zur Umkehr! Seine Haltung gegenüber uns Menschen ist: Er hat Geduld, endlose Geduld, auch mit unseren Schwächen und Fehlern. Er schenkt uns täglich neue Möglichkeiten zur Umkehr. Diese sollten wir auch nutzen und uns dabei auch in Geduld und Demut üben.

Ein Evangelium, das in uns unterschiedliche Regungen und Gefühle hervorruft:

Da kommen offensichtlich ganz aufgelöst und erregt Menschen zu Jesus, die ihm vom „Gemetzel des Pilatus“ berichten. Ausgerechnet im Tempel, beim Opferkult, ließ der unschuldige Menschen töten. Und diese erregten und empörten Menschen suchen nun bei Jesus Antwort auf eine uralte Frage: Warum werden Unschuldige umgebracht? Warum müssen Kinder leiden? Warum trifft gerade die Frommen so ein schweres und schier unerträgliches Los? Und ganz aktuell: Warum lässt Gott Krieg und Terror zu?

Die Fragen nach dem Mysterium des Leidens und nach dem Warum des Bösen in dieser Welt sind auch die Fragen, die uns bewegen. Und scheinbar gibt Jesus auf all diese Fragen keine klare, eindeutige Antwort – oder doch? Jesus verweist auf die Umkehr, auf die Rückbesinnung auf das eigene Leben, Handeln und Tun. Er hat erkannt, dass diese empörten Menschen, genauso wie wir, vorschnell urteilen: „Vielleicht sind die Menschen ja selber schuld an dem Unheil, dass ihnen widerfahren ist.“ Doch durch solch ein Urteil wird die Sache nur noch dunkler, noch schlimmer.

Gottes Wege sind nicht Menschen Wege

Jesus lehnt eine solche Interpretation des Geschehens ab. An die Stelle der Verknüpfung von Schuld und Strafe setzt Jeus die Forderung zur Umkehr. Alle haben gesündigt und müssen umkehren, das heißt, sich im Hören auf die Botschaft des Evangeliums neu mit Gott zu versöhnen.

Jesus warnt vor vorschnellen Urteilen. Er verweist auf Gottes Wege, die eben nicht immer der Menschen Wege sind. Er macht aber auch deutlich, dass Gott allen Menschen die Chance zur Umkehr schenkt sowie die Möglichkeit, Früchte zu tragen, weil er ihnen Zeit lässt. Viel Zeit!

Jesu Anliegen ist es nicht, Angst einzujagen; vielmehr will er alle dazu bringen, umzukehren, die verkehrten Pfade des Lebens zu verlassen, das Evangelium anzunehmen und dessen Wege zu gehen.

Jesus will auch uns mit seinen drohenden Worten wachrütteln, nicht um uns in Angst und Schrecken zu versetzen, sondern um uns anzuspornen, seine rettende Hand zu ergreifen. Ja, so paradox es klingt: Aus Barmherzigkeit droht Jesus mit dem Gericht! Und aus Barmherzigkeit bietet er sich uns als Anwalt und Vermittler an, wie im Gleichnis vom Feigenbaum deutlich wird.

Dieses Gleichnis relativiert die harten Worte durch die Rede von der Geduld des Winzers, die letztlich eine Rede von der Güte, von der Geduld und Barmherzigkeit Gottes ist.

Gott räumt uns in seiner Barmherzigkeit Zeit ein zur Umkehr! Seine Haltung gegenüber uns Menschen ist: Er hat Geduld, endlose Geduld, auch mit unseren Schwächen und Fehlern. Er schenkt uns täglich neue Möglichkeiten zur Umkehr. Diese sollten wir auch nutzen und uns dabei auch in Geduld und Demut üben.

 

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp

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