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Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C

19.08.2022

"Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen!"

„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen“, sagt Jesus. Der Kraftaufwand ist allerdings nicht deshalb nötig, weil dort ein riesiges Gedränge wäre. So dass man die Ellbogen benützen müsste, sondern weil bestimmte Voraussetzungen nötig sind, um hindurchzukommen. Alles, was uns aufplustert, was wir anhäufen, was uns reich macht, was uns Stand und Ansehen, Lebenssicherheit gibt, all das ist wichtig und gut, es kann aber offenbar auch zum schweren Gepäck werden, das uns dabei hindert, durch die enge Tür zum Leben zu kommen.

Pater Michael Wegner, CSSp

Pater Michael Wegner, CSSp

"Dein Leben ist und war keineswegs vergebens!"

Wie schon das Evangelium des vergangenen Sonntags ist auch das heutige wieder sehr herausfordernd und stellt uns Gegensätze vor Augen, die Jesus ganz klar und deutlich benennt. Am vergangenen Sonntag waren es Frieden und Spaltung, heute ist es das Dazugehören und das Ausgeschlossen sein. Fast könnten wir meinen, Jesus will uns Angst und Bange machen, dass wir es am Ende doch nicht durch die enge Tür schaffen, dass unser Leben sozusagen umsonst war. Doch das will Jesus keineswegs, im Gegenteil.

Da ist am Anfang von der engen Tür die Rede, und davon, dass viele vergeblich versuchen werden, hineinzukommen. Am Ende aber schiebt sich vor dieses bedrückende Bild eine Perspektive der Hoffnung: Von allen vier Himmelsrichtungen kommen die Menschen und sitzen im Reich Gottes zu Tisch! Am Ende ist keiner ausgeschlossen. Alle haben den Schlüssel selbst in der Hand!

Jesus will uns also Mut und Hoffnung machen. Er sagt uns: Nein, dein Leben ist und war keineswegs vergebens! Selbst wenn noch so viel falsch gelaufen ist, wenn du dich noch so sehr von den christlichen Werten und von Gott, dem Spender des Lebens, entfernt hast, Du hast die Möglichkeit, durch die enge Tür ins Reich Gottes, zum Festmahl, einzutreten. Es liegt an Dir!

"Wir müssen unser ganzes Leben lang durch enge Türen hindurch gehen."

„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen“, sagt Jesus. Der Kraftaufwand ist allerdings nicht deshalb nötig, weil dort ein riesiges Gedränge wäre. So dass man die Ellbogen benützen müsste, sondern weil bestimmte Voraussetzungen nötig sind, um hindurchzukommen. Alles, was uns aufplustert, was wir anhäufen, was uns reich macht, was uns Stand und Ansehen, Lebenssicherheit gibt, all das ist wichtig und gut, es kann aber offenbar auch zum schweren Gepäck werden, das uns dabei hindert, durch die enge Tür zum Leben zu kommen.

Wir müssen uns immer bewusst sein, dass wir unser ganzes Leben lang durch enge Türen hindurch gehen müssen. Wir kommen zur Welt durch die enge Tür des Mutterschoßes. Und die letzte enge Tür, die wir zu durchschreiten haben, ist der Tod. Unser Glaube sagt uns im Blick auf Christus, dass der Tod das Tor zum endgültigen Leben sein wird. Wenn es uns gelingt, schon in diesem Leben uns selbst loszulassen, wenn wir so frei sind, uns für andere zu öffnen, dann haben wir die entscheidende Tür eigentlich schon durchschritten.

Autor: P. Michael Wegner, CSSp

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