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Impuls zum 20. Sonntag im Jahreskreis C

13.08.2022

"Lassen wir das Feuer der Liebe, das Feuer des Glaubens und Vertrauens, wieder neu in uns entfachen!"

Ein unangenehmes Evangelium. „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen!“ Nicht Frieden bringt Jesus, sondern Spaltung. Jesus ist eben nicht so, wie mancher glaubt. Er hat eine ganz andere Seite, ist anders, als wir ihn uns ausmalen oder wünschen. Er ist kein Drückeberger oder Feigling, der sich an notwendigen Entscheidungen vorbeidrückt. Er schließt keinen faulen Frieden, sondern er nimmt vielmehr den Kampf auf, der ihn schließlich das Leben kostet. Jesus wirft ein Feuer auf die Erde, das diese nicht vernichtet, sondern verwandelt. 

"Jesus ist eben nicht so, wie mancher glaubt."

Feuer auf die Erde werfen, das tun Terroristen, Kriegstreiber, Brandstifter. Aber Jesus? Von solch einem harten, unfriedlichen Jesus möchten wir eigentlich nichts hören. Nicht Frieden bringt er, sondern Spaltung. Und Zwietracht bis in die Familien hinein. Das ist harte Kost. Gerade von Jesus, dem Heiland, dem Erlöser, dem Menschenfreund, erwarten wir solche Töne nicht.

Jesus ist eben nicht so, wie mancher glaubt. Er hat eine ganz andere Seite, ist anders, als wir ihn uns ausmalen oder wünschen. Er ist kein Drückeberger oder Feigling, der sich an notwendigen Entscheidungen vorbeidrückt. Er schließt keinen faulen Frieden, sondern er nimmt vielmehr den Kampf auf, der ihn schließlich das Leben kostet. Jesus wirft ein Feuer auf die Erde, das diese nicht vernichtet, sondern verwandelt.

Wir können und müssen können dieses Bild vom Feuer nicht negativ, sondern positiv deuten. Die Bibel verwendet das Feuer auch als ein Bild für Gottes Offenbarung, sein Spürbar- und sichtbar werden für die Menschen. Gott offenbart sich dem Mose im brennenden Dornbusch; er begleitet das Volk Israel auf dessen Wüstenzug in einer Feuersäule; der Heilige Geist kommt an Pfingsten als Feuerzungen auf die verängstigten Jünger.

"Was aber kann ich tun, wenn das Feuer der Liebe am Ausgehen ist? "

„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Es ist das Feuer des Evangeliums, das Feuer der Botschaft von Gottes Reich, das sich (wie ein Lauffeuer) auf der Erde ausbreiten soll.

„Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ Es ist der Wunsch Jesu, dass seine Botschaft sich wie ein Feuer ausbreitet, dass Christinnen und Christen brennen für das Reich Gottes, dass ihr Herz in Brand gerät für Gott und die Menschen.

Was aber kann ich tun, wenn mein Feuer für Jesus Christus, das Feuer der Liebe am Ausgehen ist? Wenn ich müde und resigniert bin angesichts liebloser Gottesdienste und einer unglaubwürdigen Kirche? Wenn ich mich selbst als kleingläubig und schwach erlebe, als ausgebrannt? Wie kann das Feuer wieder entzündet werden? Diese Frage kann ich nicht für andere beantworten, die Frage muss ich für mir persönlich stellen, immer wieder. Ich muss immer wieder dem nachspüren, was tatsächlich wichtig ist in meinem Leben, wofür ich brenne.

"Mit Halbherzigkeit ist christlicher Glaube nicht zu machen."

Auch wir müssen in unserem Leben entschieden sein, wenn wir unseren Weg als Nachfolge Jesu verstehen. Mit Halbherzigkeit ist christlicher Glaube nicht zu machen. Jesus hat seine Mission mit ganzer Hingabe erfüllt, nicht mit faulen Kompromissen, sondern mit Entschiedenheit. Uns ist das Feuer anvertraut, das er auf die Erde warf, damit sich die Botschaft vom Reich Gottes ausbreitet. Es ist der Geist Gottes, der wie Feuer das Böse verbrennt und das Gute zum Tragen bringt.

Lassen wir das Feuer der Liebe, das Feuer des Glaubens und Vertrauens, wieder neu in uns entfachen. Bitten wir: „Komm, Heiliger Geist, und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe!

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp

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