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Impuls zum 18. Sonntag im Jahreskreis C

30.07.2022

"Ein längeres Leben, mehr Lebenszufriedenheit, die lassen sich nicht erkaufen!"

Die Sorge um die Versorgungssicherheit treibt uns seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine um. Und die Nebenwirkungen sind ja immer deutlicher zu spüren. Manche Lebensmittel sind auch bei uns nicht mehr verfügbar. In den Regalen der Supermärkte tun sich manche Lücken auf. Noch bedenklicher spitzt sich die Lage in den ärmeren Ländern dieser Erde zu. Solche Nachrichten hören und sehen wir täglich. Doch nehmen wir sie noch wahr? Steht uns nicht das eigene Hemd näher, die Sorge ums eigene Leben und Überleben? Was haben Sie sich für eine Strategie überlegt, um auf die Engpässe bei Lebensmitteln, Energiestoffen, Ersatzteilen zu reagieren? Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zwei davon führt uns Jesus im heutigen Evangelium vor Augen und er verschweigt dabei auch nicht die Folgen!

P. Michael Wegner, CSSp

Die Sorge um die Versorgungssicherheit ...

Nicht nur die Suche nach der persönlichen Zufriedenheit und die Zufriedenheit unserer Lieben ist aktuell wichtig. Vielmehr treibt uns doch die Frage der Versorgungssicherheit um. Bei einem zunehmenden Teil der Bevölkerung weltweit und auch bei uns hier in Deutschland führt die derzeitige Inflationsrate zu existentiellen Sorgen. Essen oder Heizen – wie geht es weiter mit den Energiepreisen; hoffentlich bleibt genug Geld für Lebensmittel und hoffentlich geht der Kühlschrank nicht kaputt; hoffentlich fallen keine größeren Reparaturen an…

Die Sorge um die Versorgungssicherheit treibt uns seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine um. Und die Nebenwirkungen sind ja immer deutlicher zu spüren. Manche Lebensmittel sind auch bei uns nicht mehr verfügbar. In den Regalen der Supermärkte tun sich manche Lücken auf. Noch bedenklicher spitzt sich die Lage in den ärmeren Ländern dieser Erde zu. Es gibt dort keine Lebensmittel mehr. Hungersnöte, Seuchen und Krankheiten sind die Folge, die auch vielen Menschen (vor allem Kindern) das Leben kosten.

Solche Nachrichten hören und sehen wir täglich. Doch nehmen wir sie noch wahr? Steht uns nicht das eigene Hemd näher, die Sorge ums eigene Leben und Überleben? Was haben Sie sich für eine Strategie überlegt, um auf die Engpässe bei Lebensmitteln, Energiestoffen, Ersatzteilen zu reagieren?

"Unser Leben kann nur im Miteinander funktionieren!"

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Zwei davon führt uns Jesus im heutigen Evangelium vor Augen und er verschweigt dabei auch nicht die Folgen!

Wir können es so machen, wie der reiche Mann im Gleichnis Jesu: Dinge sammeln, horten, Hamsterkäufe bis zur Habgier! Es steht außer Frage: Eine gute Grundversorgung für jeden Menschen ist wichtig; materiell gesicherte Existenz ist sehr angenehm. Aber die Sorgen und Nöte, die unser Leben bedrohen, sind damit auch nicht weg! Ein längeres Leben, mehr Lebenszufriedenheit, die lassen sich nicht erkaufen!

Eine andere Reaktion auf die derzeitige schwierige Lage ist es, abzutauchen, die Decke über den Kopf zu ziehen, sich ausklinken aus der Gesellschaft. Solidarität mit anderen? Nein Danke! Erst komme ich, erst kommt mein eigenes Heil!

Auch das funktioniert nicht. Unser Leben kann nur im Miteinander funktionieren. Das ist nicht immer einfach, aber wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns wohlwill und uns die nötigen Talente, Voraussetzungen und Mittel dazu schenkt. Diese Schätze gilt es zu teilen und gemeinsam einzusetzen, nicht zu horten. Die Verteidigung des eigenen Besitzes macht uns nämlich im Grunde Lebens- und handlungsunfähig.

"Wer das Wesentliche nicht vergisst, der hat das Leben, der hat alles zum Überleben!"

Um uns vor dem falschen Weg zu bewahren, gebraucht Jesus im heutigen Evangelium klare Worte, die wir so von ihm eigentlich gar nicht erwarten: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.“ Und dann? Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? In diesem Augenblick, so sagt es Jesus, geht es nicht mehr um Haben und Besitzen, sondern allein um das Sein, um den Wert und Sinn des Lebens.

Ihr seid Narren, wenn ihr vergesst, wer euch das Leben geschenkt hat, mit den Erfolgen, den Begabungen und Fähigkeiten. Dankbar sollt ihr dafür sein, dann seid ihr keine Narren! Wer das Wesentliche nicht vergisst, der hat das Leben, der hat alles zum Überleben. Dessen Glück kann nichts erschüttern! Gott, der uns das Leben geschenkt hat, er will auch unseren Erfolg, unser Glück. Doch dieses Glück gibt es nicht allein, es wird nur fruchtbar, wenn wir es miteinander teilen, auch und gerade in schwierigen Zeiten.

Autor: P. Michael Wegner, CSSp

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