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Anfänge und Aufbrüche der Spiritaner in Deutschland – Teil 3

13.04.2022

Die Print- und Informationsmedien der deutschen Spiritaner

Werbung, Information, Kontakte zu Förderern und Missionsfreunden war und ist ein unerlässliches Instrument, um das Anliegen unserer Missionsgesellschaft bekannt zu machen und ihre Weiterentwicklung und ihren Fortbestand zu ermöglichen. So ist es keineswegs verwunderlich, dass sich auch P. Amandus Acker als Neubegründer der deutschen Spiritanerprovinz nach dem Kulturkampf schnell ein solches Instrument besorgte. Ab Oktober 1899 gab er das „Echo aus Knechtsteden“ heraus, das für ihn sozusagen eine zweite Kanzel war.

 

 

Pater Michael Wegner, CSSp (Verfasser des Artikels)

P. Michael Wegner, CSSp (Verfasser des Artikels)

P. Amandus Acker: Gründer des „Echo aus Knechtsteden“

Acker ging es dabei um folgendes Anliegen: „Es gibt wenige Katholiken, die noch nichts vom Missionswerk gehört haben, aber nur wenige haben eine klare Kenntnis davon. Was das Missionswerk der Kirche tatsächlich ist, welche Rolle es in der Kirche spielt, von welcher Wichtigkeit es für die katholische Kirche ist, das wird von vielen verkannt und doch wäre es im höchsten Interesse für sie, es zu wissen“(Rath: Die Knechtstedener Provinz 1895-1948, S. 28).

Das Echo hatte 1901 bereits 7.000 Abonnenten und ihre Zahl stieg schnell weiter. Es wurde zu einer geachteten Missionszeitschrift.

P. Amandus Acker, Gründer des „Echo aus Knechtsteden“

P. Amandus Acker, Gründer des „Echo aus Knechtsteden“

P. Peter Büffel : Der „Echoonkel“

An Ostern 1919 übernahm der im Elsass geborene P. Peter Büffel die Redaktion des „Echo“ und ging als „Echoonkel“ in die Geschichte ein. In den Kriegsjahren hatte das Echo sehr gelitten und war „schmalspurig“ geworden. P. Büffel setzte alles daran, ihm wieder zur früheren Fülle zu verhelfen. Er gewann die alten Bezieher zurück und steigerte die Auflage auf 25.000 Exemplare. Parallel dazu erschien nach wie vor der Knechtstedener Missionskalender.

Im Sommer 1940 wurde P. Büffel aus der Reichsschriftenkammer ausgeschlossen. Damit war das Echo aus Knechtsteden erledigt. Im Mai 1941 wurde P. Büffel aus dem Rheinland vertrieben und zog zu Schwestern in Bad Dürheim. Nach dem Krieg begann er durch Rundbriefe die Echoleser wieder zu sammeln. Im August 1949 wagte er den Neuanfang: das Echo erschien wieder mit einer Auflage von 12.000 Exemplaren. 1953 zog sich P. Büffel aus der Redaktion zurück (Vgl. Mortuarioum der Deutschen Provinz 1857-1975, S. 231/232 Nr. 544). Unter der verantwortlichen Leitung verschiedener Mitbrüder ging der Vertrieb des Echos noch viele Jahre weiter, bis es 1966 wieder einen Neuanfang im Medienwesen der deutschen Spiritaner gab. Und dieser ist untrennbar verbunden mit unserem Mitbruder P. Klaus-Elmar Piller, dem „Vater von KONTINENTE“.

P. Peter Büffel, der „Echoonkel“ 

P. Peter Büffel, der „Echoonkel“ 

P. Klaus-Elmar Piller: „Vater von KONTINENTE“

Im Herbst 1963 übernahm er auf Bitten des damaligen Provinzials P. Philipp Platz die Schriftleitung des „Echo“. Um sich für die neue Aufgabe zu qualifizieren, arbeitete er als Volontär bei der Wochenzeitung „Ruhrwort“ im damals neu gegründeten Bistum Essen. Der damalige Chefredakteur brachte bereits den „Stein ins Rollen“ Er sagte, es sei sinnvoll, „wenn die Orden auf dem Sektor Missionspresse Schluss mit ihrer Eigenbrötelei und endlich einmal gemeinsame Sache machten.“ P. Piller besuchte verschiedenen missionarische Ordensgemeinschaften, um diesen Gedanken weiterzutragen und für eine gemeinsame Sache zu werben. Mit Erfolg! Ab Oktober 1965 arbeitete ein dreispänniges Redaktionsteam in Essen an der gemeinsamen Missionszeitschrift „KONTINENTE“. Ende Januar 1966 trafen sich in der Krypta der Essener Münsterkirche die Vertreter von 13 Ordensgemeinschaften, um mit einem festlichen Gottesdienst den Start von Kontinente zu beginnen und das Vertragswerk zu unterzeichnen.

 

P. Klaus-Elmar Piller, „Vater von KONTINENTE“

P. Klaus-Elmar Piller, „Vater von KONTINENTE“

Blütezeit der Kontinente-Missionszeitschrift

Die 13 sollte zur Glückszahl werden. Zwar wurde nur mit Müh und Not eine Anfangsauflage von 80.000 Exemplaren erreicht – die untere Grenze, um nicht mit roten Zahlen beginnen zu müssen. Aber der Aufschwung ließ nicht lange auf sich warten. Weiter Gemeinschaften schlossen sich an. 20 Jahre später liegt die Auflage bei 130.000 und 24 Orden geben KONTINENTE gemeinsam heraus. Die Spiritaner waren 1968 mit einer Auflage von 24.500 Exemplaren beteiligt.

Zum 20-jährigen Jubiläum von KONTINENTE schrieb P. Klaus-Elmar Piller: „Der erstaunliche Start von KONTINENTE wäre vor 20 Jahren ohne den Aufwind des Konzils kaum möglich gewesen, aber ebenso wenig ohne Erfahrung, Kompetenz, Engagement und Idealismus. Davon lebt unsere Zeitschrift auch heute. Und nicht zuletzt von der Treue unserer vielen Leser. Ich wünsche KONTINENTE nach 20 Jahren einen neuen Aufschwung, d.h. viele neue Herausgeber-Orden und viele neue Leser – und hoffe nicht, dass es dazu erst wieder eines neuen Konzils bedarf“ (Kontinente Nr… 1986).

Im Jahr 2006 wurde KONTINENTE mit MISSIO und deren Zeitschrift „Mission aktuell“ vereinigt. KONTINENTE wird seither von 24 Ordensgemeinschaften und MISSIO Aachen und MISSIO Niederlande herausgegeben und hat heute eine Gesamtauflage von 140.000 Leserinnen und Lesern, davon beziehen 2.300 die Ausgabe der Spiritaner.

P. Johannes Henschel

P. Johannes Henschel, langjähriger Chefredakteur des katholischen Missionsmagazins „Kontinente

P. Samuel Mgbecheta: Öffentlichkeitsarbeit in Zeiten der Neuen Medien

Seit 2013 zeichnet P. Samuel Mgbecheta verantwortlich für die Printmedien und die sozialen Kommunikationsmittel der deutschen Spiritaner. Wie sich die Informationsmedien in der heutigen Zeit entwickelt haben, welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind, dazu habe ich ihn befragt.

Mit „Leib und Seele“ bringt sich P. Samuel in seine Aufgabe ein. Er sieht sich als Brückenbauer. „Mit Hilfe meiner Berichte stelle ich eine Verbindung zwischen den Menschen in den Einsatzorten unserer Mitbrüder und unseren Lesern in Deutschland her.“ Damit bewegt sich P. Samuel auf den Spuren des heiligen Paulus: „Der hat nicht nur mit Worten aus seinem Mund die Frohbotschaft verkündet, sondern auch das Medium des Schreibens in Anspruch genommen, um mit seinen Zeitgenossen und späteren Generationen zu kommunizieren. Hätte Paulus seine Begegnung mit dem Auferstandenen und seine persönlichen Glaubenserfahrungen nicht niedergeschrieben, dann wäre das Christentum nicht das, was es heute ist.“

 

 

P. Samuel Mgbecheta,

P. Samuel Mgbecheta, verantwortlich für die Printmedien und die sozialen Kommunikationsmittel der deutschen Spiritaner

Samuel hat erkannt, dass die Printmedien heute nicht mehr die einzige Informationsquelle sind (im Gegenteil eher rückläufig). Deshalb arbeiten Spiritaner auch mit den „modernen Kommunikationsmedien“. Neben „Kontinente der Spiritaner“ und den Spiritaner-Nachrichten“, die als Printmedien und digitale Ausgabe erscheinen, gibt es auch den digitalen „Spiritaner-Newsletter“, der alle zwei Monate erscheint, sowie die Homepage: Spiritaner.de, kloster-knechtsteden.de, Spiritaner-CSSp-Facebook-Page.

So führt P. Samuel erfolgreich das Anliegen von P. Amandus Acker in der heutigen Zeit weiter. In all diesen Medien und bei all seiner Berichterstattung ist es ihm wichtig, „dass unsere Leser erfahren, was unsere Mitbrüder tun, wie die Menschen dort leben und vor allem, wie sie ihren Glauben im Alltag leben. Damit erhoffe ich, einen Austausch zwischen den Kulturen zu ermöglichen. Mancher Leser ist von dem einen oder andren Artikel so ergriffen, dass er die Menschen, über die berichtet wird, finanziell unterstützt – und damit auch die Arbeit der Spiritaner.“

Autor: Pater Michael Wegner, CSSp

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