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Weihnachten mit anderen Augen sehen

14.12.2018

Weihnachten! Was für eine wunderbare Zeit! Es ist eigentlich der Anfang, der unser Heil ins Rollen bringt.

P. Emeka Nzeadibe CSSp

P. Emeka Nzeadibe CSSp, Provinzial der Provinz Europa.

Liebe LeserInnen der Spiritanernachrichten, liebe Mitbrüder, Weihnachten!

Was für eine wunderbare Zeit! Es ist eigentlich der Anfang, der unser Heil ins Rollen bringt. Im Mittelpunkt steht die Geburt eines Kindes. Engel und Menschen frohlocken über die Geburt Jesu. Die Freude war so groß, sowohl im Himmel als auch auf Erden, dass sie die Herzen der Engel, der Hirten, und der Weisen aus dem Morgenland überfließen ließ. Sie konnten ihre Freude nicht zurückhalten und verkündeten dieselbe Freude wohin sie auch kamen, denn Gott wurde Mensch, Gott wurde einer von uns. Aber jenseits vieler uns vertraute Weihnachtslieder, Lichter, Dekorationen, Festessen, anderen Festlichkeiten und nicht zuletzt dem herzlichen Gruß „frohe Weihnachten“, sind wir vor allem immer wieder eingeladen, Ausschau zu halten nach dem eigentlich Wichtigen: die Frohbotschaft der Geburt Christi.

Gelänge es uns, diese frohe Botschaft in uns bewusst aufzunehmen und danach zu handeln, könnten wir Weihnachten mit neuen und anderen Augen sehen. So sehr hatten sich die Propheten nach dem Kommen des Heilands gesehnt, über Jahre, Jahrzehnte, ja sogar über Jahrhunderte hielten sie Ausschau danach. Auch für uns geht eine Zeit der Sehnens und des Vorbereitens voraus: Die Adventszeit. Dabei sind wir aufgefordert nicht nur auf das Äußerliche zu achten, sondern vor allem auf das Innerliche. : „Bereitet dem Herrn den Weg“ so ruft Johannes der Täufer am zweiten Advent aus.

Johannes verkündete seine Botschaft in der Wüste, also an einem abgelegen Ort. Aber die Menschen kamen zu ihm von überall her: aus Städten und Dörfern, von nah und fern. Sie spürten, wie authentisch er ist. Sein bescheidener und einfacher Lebensstil war echt, zupackend. Vor allem lebte er, was er predigte.

Bei ihm ging es nicht um Spitzfindigkeiten, sondern um eine einfache Botschaft, die jeder verstehen kann. Johannes wollte nicht im Vordergrund stehen, sondern lebte zurückgezogen, weit weg von allem Trubel. Gleichzeitig wies er auf den Messias hin und stellte ihn in den Mittelpunkt. Doch, er zog Menschen in seinen Bann und konnte ihnen etwas sagen, was ihr Inneres berührte und bewegte: Kehrt um, sagt er. Ändert eure Herzen und euer Sehen. Dann könnt ihr mit neuen Augen das Kommen des Reiches Gottes erkennen und dem Herrn mit offenem Herzen begegnen.

Möge dieses Weihnachtsfest uns auf die Spur dessen bringen, was Angelius Silesius wie folgt umschrieb: "Halt an, wo läufst du hin. Der Himmel ist in dir, suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für". (Johannes Scheffler 1624-1677). Suchen wir den menschgewordenen Gott, der in uns, mit uns und unter uns „Emmanuel“ ist. Suchen wir Gott nicht in Äußerlichkeiten. Er wohnt unter uns „Emmanuel“. Es ist unser Auftrag als Christen und als Spiritaner der Provinz Europa, Zeugen dieser Frohbotschaft zu sein.

Aus ganzen Herzen wünsche ich mir, dass wir uns dessen bewusster werden und den Herrn in dem Weihnachtlichen, das um uns herum geschieht, entdecken: In den Menschen, denen wir pastoral, privat oder dienstlich begegnen; im Mitbruder, der mit uns seinen Weg sucht, in unserer Gemeinschaft, in unserer Region und in unserer Provinz.

Wenn ich Euch heute das letzte Mal in meiner Funktion als Provinzial frohe und gesegnete Weihnachten wünsche, möchte ich dies mit einer Bitte für das kommende Jahr bzw. die kommenden Jahre verbinden: Gebt meinem Nachfolger, P. Michel Huck und seinem Rat Eure Unterstützung, damit auch sie den Auftrag umsetzen können, den der menschgewordene Gott uns allen anvertraut hat: die weihnachtlichösterliche Frohbotschaft Jesu Christi im heutigen Europa zu verkünden. Frohe und gesegnete Weihnachten!

Autor: P. Emeka Nzeadibe, CSSp

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