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Pater Helmut Gerads ist verstorben

20.03.2023

Unser Mitbruder, Helmut Gerads, ist am 12. März 2023 im Krankenhaus in Hackenbroich verstorben.  Er stand im 68. Jahr seines Ordenslebens. Exequien und Beerdigung sind am Montag, den 20. März 2023, um 14.00 Uhr im Missionshaus Knechtsteden, 41540 Dormagen.

"Helmut hatte sein Ziel klar vor Augen"

Unser Mitbruder kam am 19. April 1933 als Sohn der Eheleute Johann und Anna Gerads auf die Welt. Sein Geburtsort war Rheydt bei Mönchengladbach, wo er auch zur Schule ging, bevor er mit 14 Jahren in die 1947 wieder eröffnete Knechtstedener Missionsschule eintrat.

Helmut hatte sein Ziel klar vor Augen. Bereits in seinem Aufnahmegesuch schrieb er: „Da ich Missionspriester werden möchte, bitte ich, in ihre Anstalt aufgenommen zu werden.“ 1954 machte er das Abitur am Heilig-Geist-Gymnasium in Menden. Nach dem Noviziat in Heimbach legte er am 21.04.1966 die zeitliche Profess ab. Danach folgte das philosophisch-theologische Studium in, Knechtsteden wo er am 1. Mai 1960 zum Priester geweiht wurde.

Ausbildung und Finanzen waren seine Arbeitsfelder

Bei den Dominikanern in Köln absolvierte er das Pastoraljahr und wurde dann Präfekt im Knechtstedener Internat. Zugleich wurde er von Br. Pius und P. Lieth in die Grundlagen der Buchführung eingeführt. Ausbildung und Finanzen, das sollten die beiden Arbeitsfelder bleiben, in denen P. Gerads sein ganzes Leben lang immer wieder eingesetzt wurde.

1964 wechselte er nach Buchen im Odenwald, wo er als Präfekt im Missionskonvikt St. Rochus mitwirkte und Religionsunterricht am nahegelegenen Burghardt-Gymnasium erteilte. Als ein Mitbruder in Speyer erkrankte, wurde er 1968 dorthin versetzt und übernahm dort das Amt des Ökonomen. In dieser Zeit begann er sich intensiv mit der Spiritualität Pater Libermanns und der Geschichte der Spiritaner auseinanderzusetzen. „Nicht in Aktivismus verfallen, ganz offen bleiben für den Augenblick Gottes und dann mutig voran-schreiten,“ das lernte er damals und lebte fortan danach.

1975 wurde er Superior von Speyer, 1982-1985 Superior in Knechtsteden.

Am Ende dieser Amtszeit, 1985 bewilligte die Ordensleitung P. Gerads einen Studienaufenthalt in London, um sich auf das Amt des Novizenmeisters vorzubereiten. Er studiert ein Jahr Spiritualität am Institut St. Anselm und reiste anschließend zu einem Studienaufenthalt nach Nigeria.

12 Jahre als Novizenmeister in Europa und Afrika

1988 – 2000 dann war er nacheinander als Novizenmeister in Donaueschingen, Magamba (Tansania), Dublin (Irland) und in Südafrika (1992-1995) zu finden. In Südafrika übernahm P. Gerads außerdem Aufgaben im Finanzbereich und wurde dort Distriktsökonom.

Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er 2000 nach Deutschland zurück, übernahm kurze Zeit in Knechtsteden die Fürsorge für die Kommunität der alten und kranken Mitbrüder, bevor er am 1. Juli 2001 als Schwesternseelsorger ins Mutterhaus der Augustinerinnen und Seelsorger am dortigen Hospiz nach Neuß ging. Die Arbeit im Hospiz, die ihn als Seelsorger zugleich forderte und zutiefst erfüllte, legte er 2010 nieder und kehrte nach Knechtsteden zurück.

Aber in den Ruhestand ging P. Gerads damit noch nicht. Immer wieder fragten die Mitbrüder, die seine Kompetenz in Fragen der Ordensspiritualität und des Ordensrechts schätzten, ihn für Vorträge und Konferenzen an.

Ratgeber und Mahner für seine Mitbrüder

Gerads Denken und Wirken war vor allem durch seine Liebe zur Spiritualität Libermanns und seine Wertschätzung der Lebensregel der Spiritaner geprägt. Auch zeitgenössische Fragen und Probleme der Spiritaner in Deutschland und in den überseeischen Spiritanerprovinzen sowie Entwicklungen der Ortskirche in Deutschland trieben ihn lebenslang um. Immer wieder wurde er seinen Mitbrüdern nicht nur Ratgeber, sondern auch Mahner; manchmal ein sehr unbequemer. In zahlreichen Briefen an die Ordensleitung, seine Mitbrüder aber auch an Würdenträger der Ortskirchen, legte P. Gerads – dort wo er es für nötig hielt – unermüdlich den Finger in die Wunde. „Sich selbst immer wieder in Frage stellen lassen und nur nicht bequem werden“ war die Mahnung die P. Gerads seinen Mitbrüdern immer wieder mit auf den Weg gab und an die er sich selbst Zeit seines Lebens hielt.

Anfang Februar 2023 wurde Pater Gerads wegen schlechter Blutwerte ins Krankenhaus Hackenbroich eingewiesen, wo er am Morgen des 12. März 2023 seinen Leiden erlag.

Beerdigungsansprache P. Helmut Gerads und P. Wille Deselaers am 20.03.2023

Autor: P. Erwin Wiesler, CSSp und Belinda Peters

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