20.01.2023
Um Licht und Dunkel, um Höhen und Tiefen, um Freude und Trauer geht es im Evangelium zum 3. Sonntag im Jahreskreis.
zum Schriftext Mt 4,12-213 auf bibleserver.com
Nachdem Johannes der Täufer Jesus im Jordan getauft und voller Hoffnung und Freude auf den geliebten Sohn Gottes, auf das Lamm Gottes, das „die Sünde der Welt hinwegnimmt“ hingewiesen hat, ist er im Gefängnis gelandet, im dunklen Kerker. Das trübt auch die Stimmung Jesu und er zieht weg aus dem engen, bedrückenden Jordantal, in die Weite, die Helle und Frische Kafarnaums, am See von Galiläa. Dort kann er durchatmen und wieder zu sich selbst und seiner Sendung zurückfinden.
In seiner Verkündigung knüpft Jesus dann unmittelbar an Johannes den Täufer, den Rufer in der Wüste an und gebraucht in seiner Predigt die gleichen Worte, den gleichen Aufruf: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“ Mit anderen Worten: Wendet euch von den Schatten und Bedrängnissen des Alltags hin zum Licht, zur Hoffnung und zur Freude, die euch verheißen ist. Diesen Apell haben auch die beiden Brüder Simon Petrus und Andreas gehört, als sie gerade im Alltagstrott ihrer Arbeit nachgingen, die ihnen oft mühsam, erfolglos und dunkel vorkam.
Passend zu dieser Berufungsgeschichte habe ich dieser Tage einen Witz gelesen: Der kleine Max wird im Religionsunterricht gefragt, was er von Petrus und seinem Bruder Andreas weiß? „Beide waren Fischer und bei Jesus wurden sie dann Polizisten!“ So antwortete er wie aus der Pistole schossen. Die Lehrerin war erstaunt und fragte nach: „Wie kommst du denn da drauf?“ Max antwortete: „Ja, stimmt doch! Jesus hat ihnen doch gesagt, sie sollen Menschen fangen!“
Der kleine Max hat recht. Simon Petrus und sein Bruder Andreas, die anderen Jünger und auch wir sollen für und mit Jesus Menschen „fangen“. Aber nicht wie Polizisten. Die Jünger und wir sollen Menschen „fangen“, das heißt: sie begeistern für die Sache Jesu, für das Reich Gottes, das Reich des Lichtes, der Liebe, der Hoffnung und der Freude, das schon heute unter uns gegenwärtig ist.
Dazu brauchen wir kein Lasso und keine Handschellen, keine Schlagstöcke und kein Pfefferspray. Dazu brauchen wir nur das Licht, das in uns leuchtet, die Leuchtkraft der Liebe, der Hoffnung und der Zuversicht. Wenn wir von der Sache Jesu begeistert sind, wenn wir dieses Licht in unsere Welt hineinstrahlen lassen, können wir unsere Sendung mühelos erfüllen und uns selbst auch immer wieder „einfangen“ lassen, wenn dunkle Wolken unser Licht und unsere Lebensfreude in den Schatten stellen.
Autor: P. Michael Wegner CSSp
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