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Ältere Ureinwohner Australiens geben ihren Glauben auf einfache Weise weiter

25.10.2018

Es ist äußerst mühsam, den Glauben der Väter an die jüngere Generation weiterzugeben, vor allem in hochentwickelten Gesellschaften. Im Rahmen des bevorstehenden Weltmissionssonntags gewährt der Spiritanerpater Raymund Ugwu, der nach 12-jährigem Missionseinsatz auf den Philippinen seine Sabbatjahre bei den Ureinwohnern Australiens verbringt, einen Einblick darin, wie die Ureinwohner ihren Glauben an die jüngere Generation weitergeben.

Die Mitglieder des Kirchenvorstands beten für ihren neuen Pfarrer, ein Zeichen der Gastfreundschaft und Aufnahme in einer neuen Gemeinde.

Die Mitglieder des Kirchenvorstands beten für ihren neuen Pfarrer, ein Zeichen der Gastfreundschaft und Aufnahme in einer neuen Gemeinde.

Einer der Gründe für diese Situation ist, dass junge Menschen mit 18 Jahren das Elternhaus verlassen, um zu studieren oder um eine Ausbildung zu absolvieren. Später begeben sie sich auf die Suche nach einem guten Job. Während dieser Jahre genießen sie ihre Freiheit und gestalten selbst ihr Leben. Sie konzentrieren sich auf ihr Studium, ihre Freunde, ihre Zukunft, ihre Freizeit und auf Veranstaltungen in den sozialen Netzwerken, welche einen großen Teil ihrer Zeit beanspruchen und sie vom Glauben ihrer Eltern und Großeltern ablenken.

Bei den Ureinwohnern Australiens ist es sehr ähnlich, obwohl die Begleitung der Heranwachsenden meist in den Händen der Eltern und Großeltern liegt. Die Kirche in diesem Teil Australiens lebt vom Glaubenszeugnis der älteren Generation. Sie geben ihren Glauben an die Jüngeren durch verschiedene Mittel und Methoden weiter.

Links und rechts stehen zwei Gemeindemitglieder, die sich stark für die Weitergabe des Glaubens einsetzen

Links und rechts stehen zwei Gemeindemitglieder, die sich stark für die Weitergabe des Glaubens einsetzen.

Viele ältere Ureinwohner in Kimberley, wo ich lebe und arbeite, geben ihren Glauben auf einfache Weise an die jüngere Generation weiter. Zum Beispiel bringen sie ihnen bei, wie man das Kreuzzeichen macht und sie beten mit ihnen bevor sie ins Bett gehen. Die Älteren ermutigen auch die Jüngeren den Sonntagsgottesdienst zu besuchen oder nehmen sie zum Rosenkranzgebet in den Familien mit. Sie erzählen ihnen vom Leben der Kirche in der Vergangenheit. Wöchentlich organisieren sie Lagerfeuerabende und dabei wird über biblische Geschichten gesprochen. Nicht zuletzt laden sie sie zum gemeinsamen Gebet ein, vor allem in schweren Zeiten. Ebenfalls motivieren sie junge Menschen, die Sakramente der Kirche zu empfangen.

Pater Raymund spendet Erstkommunionkindern den Segen.

 Pater Raymund spendet Erstkommunionkindern den Segen.

So ist die Weitergabe des Glaubens unter den Ureinwohnern Australiens eine Tradition, die so alt ist, wie ihre erste Begegnung mit dem Christentum.

Autor: P. Raymund Ugwu, CSSp

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